Von Marcus Rübsam, CEO CibusCell
In einer Zeit, in der sich Unternehmen weltweit verstärkt um Klimaneutralität bemühen, hat die Produktion von grünem Wasserstoff eine neue Bedeutung erlangt. Wasserstoff, der ohne CO₂-Emissionen aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird, gilt als eine zentrale Säule für die Energiewende und die Dekarbonisierung industrieller Prozesse. Trotz seiner Potenziale bleibt die Herstellung von grünem Wasserstoff jedoch eine kostenintensive Herausforderung. Hier können künstliche Intelligenz (KI) und Software-as-a-Service (SaaS) eine entscheidende Rolle spielen, um die Produktion effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Durch den gezielten Einsatz dieser Technologien ist es möglich, die Produktionskosten entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette, um bis zu 40 % zu senken.
Die Herausforderungen der Wasserstoffproduktion
Die Herstellung von grünem Wasserstoff erfolgt überwiegend durch Elektrolyse, einem Verfahren, bei dem Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten wird. Der hierfür notwendige Strom stammt idealerweise aus erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarenergie. Doch die Kosten für den Strom sind weiterhin hoch, und Schwankungen in der Energieverfügbarkeit aufgrund von Wetterbedingungen beeinflussen die Effizienz des Prozesses. Auch der Transport, die Lagerung und der letztendliche Einsatz von Wasserstoff in verschiedenen Industrien führen zu weiteren Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Kostenkontrolle und die effiziente Nutzung der Ressourcen.
Die Herstellung, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff sind zudem komplex und setzen das Vorhandensein einer ausgereiften Infrastruktur voraus. Dies führt häufig zu hohen Betriebskosten, die durch herkömmliche Methoden schwer zu senken sind. Hier setzt der Einsatz von KI und SaaS an, um den gesamten Prozess zu optimieren und die Wirtschaftlichkeit der Wasserstoffproduktion zu verbessern.
SaaS-Lösungen und künstliche Intelligenz für die Wasserstoff-Wertschöpfungskette
SaaS-Plattformen, wie CibusCell, ermöglichen es Unternehmen, ihre Produktionsprozesse mit Hilfe von cloudbasierten Diensten zu überwachen, zu analysieren und kontinuierlich zu verbessern. Eine der Hauptvorteile von SaaS ist, dass es keinen Bedarf für kostspielige lokale Hardware und Software gibt, da alle notwendigen Tools und Informationen über das Internet bereitgestellt werden. Durch den Einsatz von SaaS wird der Produktionsprozess transparenter und flexibler, was eine bessere Entscheidungsfindung ermöglicht und den Betrieb der gesamten Wasserstoffinfrastruktur optimiert.
KI hingegen ist in der Lage, enorme Datenmengen zu analysieren und wertvolle Erkenntnisse daraus zu gewinnen. So können maschinelle Lernalgorithmen beispielsweise historische Daten zur Energieverfügbarkeit und -kosten analysieren, um optimale Produktionszeiten zu bestimmen. Auch die Nachfrage in verschiedenen Sektoren lässt sich so besser vorhersagen und die Produktion kann entsprechend angepasst werden. Die Kombination dieser beiden Technologien ermöglicht es, Ineffizienzen im Produktionsprozess zu identifizieren und kontinuierliche Verbesserungen umzusetzen.
Weitere Vorteile: Flexibilität und Skalierbarkeit
Ein entscheidender Vorteil der SaaS-Technologie liegt in ihrer Flexibilität und Skalierbarkeit. Neue Updates oder Funktionalitäten können ohne Unterbrechung des Produktionsprozesses integriert werden, was ständige Anpassungen an Marktveränderungen ermöglicht. Zudem sind SaaS-Lösungen oft skalierbar, sodass Unternehmen je nach Bedarf ihre Kapazitäten anpassen können, ohne zusätzliche Kosten für Infrastruktur oder Personal.
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