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Nordrhein-Westfalen: Immobilienmarkt erholt sich langsam

Von Christian Crain, Geschäftsführer PriceHubble Deutschland


Nordrhein-Westfalen hat sich in den vergangenen Jahren dank des Strukturwandels stark entwickelt. Das kommt der Region und insbesondere ihrem Immobilienmarkt nun zugute. Gerade für den Banken- und Finanzdienstleistungssektor in diesem Gebiet ist diese Entwicklung spannend im Hinblick auf künftige Investitionen, aber auch das Management bestehender Portfolios. Besonders relevant für den Angebotspreis ist dabei nicht nur die Lokation einer Immobilie, sondern auch ihre Energiebilanz.


Die wirtschaftlichen Entwicklungen, bedingt durch den Ukraine-Krieg, die Energiekrise sowie die hohe Inflation, gingen auch an Nordrhein-Westfalen nicht spurlos vorbei. Spätestens im dritten Quartal 2022 spiegelten sie sich negativ in den Angebotspreisen wider. Gleichzeitig kam es zu einem Anstieg der Mietpreise. Am stärksten betroffen ist hierbei die Stadt Hamm mit einem Mietpreisanstieg von 78 Cent pro Quadratmeter, dicht gefolgt von Bochum, wo der Quadratmeter nun um 70 Cent teurer ist. Während in Hamm jedoch die Kaufpreise dieses Jahr ihren Höchststand erreicht haben, fallen jene in Bochum auch weiterhin. Dies hat zur Folge, dass Bochum gerade für Investor:innen eine interessante Option ist, denn die Renditen sind hier mit deutlich mehr als 4,5 Prozent am attraktivsten. Die größte Volatilität erfuhr Oberhausen mit einer Renditeentwicklung zwischen 4,3 und 5,7 Prozent.


Leichte Erholung der Kaufpreise in meisten NRW-Städten sichtbar


Seit dem Frühjahr dieses Jahres kann man aber eine leichte Erholung in den meisten Städten beobachten. Nicht nur in Hamm, sondern auch in Gelsenkirchen und Hagen ist sogar ein Aufwärtstrend der Kaufpreise für Bestandswohnungen sichtbar. Einzig Duisburg ist seit Anfang 2022 relativ stabil geblieben und erlebte weder Preis-Rallyes, noch enorme Abstürze.


Der Neubaumarkt in NRW gestaltet sich im Vergleich ganz anders. Dortmund und Essen kommen langsam zum Niveau von 2021 zurück. Dabei führte Essen zuletzt mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von über 5.400 €, dicht gefolgt von Dortmund mit etwas über 5.000 €. Das Schlusslicht bildet Duisburg, das Anfang dieses Jahres nach drei stärkeren Quartalen einen Absturz erfuhr. Hier liegt der Quadratmeterpreis durchschnittlich gerade einmal bei 3.275 €.

Energieeffizienz treibt den Preis


Eine spannende Beobachtung ist zudem der Einfluss der Energiebilanz auf den Immobilienpreis. Bei Markt- als auch Mietpreisen treibt sie die Schere deutlich auseinander. Das Bewusstsein darüber bei Käufer:innen wie auch Mieter:innen zeigte unlängst eine Umfrage von PriceHubble auf der Karriereplattform Linkedin. 59 Prozent der Befragten wählten die Energieeffizienz als Verkaufspreistreiber, während nur 41 Prozent für die Ausstattung einer Wohnimmobilie stimmten. Das belegen auch die Auswertungen der Angebotspreise in Nordrhein-Westfalen. Bei Wohnimmobilien mit einer sehr guten Energieeffizienz ist ein Preisunterschied von +32 Prozent erkennbar. Immobilien mit schlechter Energiebilanz zeigen hingegen einen Unterschied von -17 Prozent. Um den Wert einer Wohnimmobilie also langfristig zu sichern, lohnt es sich, in ihre Energieeffizienz zu investieren.


Vita:


Christian Crain, seit 2018 Co-Geschäftsführer der PriceHubble Deutschland GmbH und über 23 Jahre entlang der gesamten Wertschöpfungskette Wohnimmobilie tätig: ob in größeren Wohnungsgesellschaften rund um die Vermietung, Verwaltung, Bewirtschaftung & Optimierung, der eigenen Maklerfirma entlang der Themen Akquisition & Transaktion oder bei zwei erfolgreichen FinTech-Unternehmen für Finanzierung, Versicherung & Vorsorge rund um die Wohnimmobilie. Mit seinen 43 Jahren greift Herr Crain auch auf fünf Jahre Auslandserfahrung (Schweiz) zurück und hat im Umfeld der PriceHubble AG zudem Einblicke in die Immobilienmärkte der Nachbarländer Schweiz, Österreich, Frankreich sowie den Niederlanden. Inzwischen lebt Herr Crain mit seiner Familie im Großraum Berlin.



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