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Rechenzentren: aus CO2 Schleudern zum Treiber von CO2-Senken (oder Abschneidern)

Von René Haas, Gründer und CEO NeoCarbon


Die Digitalisierung ist heute unverzichtbarer Bestandteil nachhaltiger und zukunftsfähiger Lösungen. Nach Einschätzung des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) wird die Digitalisierung eine wichtige und transformative Rolle bei der Erreichung der Sustainable Development Goals spielen. Dabei ist die Digitalisierung nur mit Rechenzentren realisierbar und mit zunehmender Digitalisierung steigt auch der Bedarf an zentralen Rechenleistungen. Dies hat jedoch auch seine Schattenseiten, die in der schlechten Umwelt- und CO2-Bilanz von Rechenzentren liegen - bedingt durch den enormen Stromverbrauch und die hohe Abwärmeproduktion. Laut einer Studie des Bitkom e.V. entfallen im Jahr 2020 mit rund 16 Milliarden Kilowattstunden etwa drei Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland auf Rechenzentren und kleinere IT-Installationen in Unternehmen.


Maximale Energieausbeute: Die Zukunft der Rechenzentren


In diesem Nachteil ist auch ein Potenzial verborgen, denn Rechenzentren können aufgrund ihrer hohen Abwärmeproduktion auch eine vielversprechende Energiequelle sein. Ansätze für die Wärmerückgewinnung aus Rechenzentren existieren bereits. In Deutschland schreibt das Energieeffizienzgesetz, das auch Rechenzentren einschließt, bereits vor, dass Abwärme, die ungenutzt in die Atmosphäre entweicht, im Rahmen eines Abwärmekonzepts nutzbar gemacht werden muss. Die Nutzung der erheblichen Abwärme, die in Rechenzentren entsteht, ist ein entscheidender Faktor zur Steigerung der Energieeffizienz. 


Die Erkundung neuer Möglichkeiten schließt die Zusammenarbeit an innovativen Projekten ein, die darauf abzielen, Rechenzentren in einen Energieantrieb zu verwandeln. Naheliegend sind zunächst Wärmenetze, die etwa 350.000 Wohnungen in Deutschland mit Rechenzentrumsabwärme versorgen könnten. Auf diese Weise können Emissionen durch die Nutzung der Abwärme in Wärmenetzen vermieden werden. Da Rechenzentren kontinuierlich Abwärme produzieren und Heizungen nicht permanent in Betrieb sind, sind flexible Technologien wie z.B. DACs erforderlich. 


Ein Bericht der DENEFF zeigt jedoch, dass mehr als ein Drittel dieser Zentren derzeit keine Pläne für Abwärmenutzungsprojekte haben. Haupthindernis ist die Schwierigkeit, geeignete Partner für die Abwärmenutzung zu finden was auf eine Informationslücke zwischen Anbietern und Nutzern hinweist. NeoCarbon möchte diese Lücke schließen, indem sie mit ihrer Technologie die Abwärmenutzung erleichtern. Die Nachrüstung der DAC-Maschinen von NeoCarbon in die HVAC-Systeme von Rechenzentren bietet die Möglichkeit, diese Abwärme in eine wertvolle Energiequelle für die DAC-Maschinen umzuwandeln.


Vielfältige Möglichkeiten der Nutzung von Abwärme aus Rechenzentren mit DAC-Technologie


Die Nutzung der Abwärme in Verbindung mit der DAC-Technologie von NeoCarbon in Rechenzentren eröffnet eine Reihe von Möglichkeiten, wie etwa die die Integration von Rechenzentren mit Gewächshäusern und DAC-Technologie. CO2 ist somit nicht nur ein Treibhausgas, sondern auch ein handelbares und nutzbares Gut. Durch die Nutzung der Abwärme der Rechenzentren können die DAC-Maschinen von NeoCarbon CO2 absorbieren, das dann in Gewächshäuser auf dem Dach geleitet wird, um die Erträge zu steigern. Diese Gewächshäuser könnten auch als pädagogische Attraktionen dienen, die für Besucher zugänglich sind und Früchte produzieren. 


Eine weitere Möglichkeit ist die Zusammenarbeit von Rechenzentren mit Getränkeherstellern. Durch die Nutzung der Abwärme von Rechenzentren kann CO2 aufgefangen und an nahe gelegene Getränkehersteller geliefert werden, um deren Produktionsprozesse zu unterstützen.


Darüber hinaus besteht für Rechenzentren, die sich in der Nähe von CCS-Infrastruktur oder Betonwerken befinden, Potenzial für eine Zusammenarbeit bei der CO2-Abscheidung und -Speicherung. CDR ist ein wichtiges Instrument um Schwerindustrien zu dekarbonisieren, z.NeoCarbon könnte CO2-Emissionen aus diesen Zentren abscheiden und mit Partnern aus der Betonindustrie zusammenarbeiten, um das CO2 in Beton zu binden. Wenn sich die Zentren in der Nähe von CO2-Pipelines befinden, könnte auch eine Offshore-Speicherung in Betracht gezogen werden, die eine langfristige CO2-Abscheidung und den Anspruch auf DAC-Carbon Credits gewährleistet. NeoCarbon wird einen Teil seiner Einnahmen mit Anbietern von Abwärme teilen, wodurch Abwärme zu einem wertvollen Gut für Rechenzentren wird.


Eine Win-Win-Situation


Die Integration der DAC-Technologie von NeoCarbon in den Betrieb von Rechenzentren kann die negativen Umweltauswirkungen durch die effiziente Nutzung von Abwärme deutlich verbessern. Gleichzeitig eröffnen sich neue Möglichkeiten für eine nachhaltige Energieerzeugung. Die Abwärme von Rechenzentren kann auf diese Weise zum energetischen Motor für die Abscheidung von CO2 aus der Umgebungsluft werden. Damit kann ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet und zugleich das Image von Rechenzentren verbessert werden. Eine Win-Win-Situation für alle.


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