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Vom Angestellten zum FinTech-Pionier: Wie André Bodczian die Immobilienfinanzierung revolutioniert

Aktualisiert: 30. Aug.

Von Thomas Jäger


Manchmal sind es die eigenen Erfahrungen, die zu den besten Geschäftsideen führen. André Bodczian, Gründer und Geschäftsführer der FinEstHub GmbH, kennt das nur zu gut. Sein Weg vom Vertriebsmitarbeiter zum Immobilienunternehmer und schließlich zum Wegbereiter moderner Immobilienfinanzierung ist eine Geschichte von der Umwandlung persönlicher Hürden in eine innovative Lösung für eine ganze Branche.


Bodczian, der seine Karriere im Vertrieb bei Vodafone begann, entdeckte seine Leidenschaft für Immobilien, nachdem ein Kollege ihm von seinem ersten Mehrfamilienhaus erzählte. Zuerst irritiert, dann fasziniert, entschied sich der gebürtige Nordrhein-Westfale, diesen Weg ebenfalls zu gehen. Sein erstes Investment war gleich ein mutiger Schritt: ein 17-Parteien-Haus. Obwohl er keine Erfahrung im Umgang mit so großen Objekten hatte, gelang ihm die Vollfinanzierung durch eine Bank.


Dieser erste Kauf war der Beginn seiner Reise, die ihn schließlich zum Aufbau eines Portfolios von 29 Einheiten, 14 Garagen und vier Stellplätzen führte, mit jährlichen Mieteinnahmen von etwa 170.000 Euro. Doch auf diesem Weg stieß er immer wieder auf die gleichen Probleme, die ihn schließlich dazu inspirierten, eine neue Lösung zu schaffen.


Der Schmerz im Markt: Eine nervenaufreibende Suche


Der Höhepunkt des persönlichen Schmerzes kam bei einem Deal in Düsseldorf-Gerresheim. Es war der erste gemeinsame Kauf mit neuen Geschäftspartnern, und Bodczian hatte die Aufgabe, die Finanzierung zu sichern. Sie hatten bereits vollmachtlos beurkundet, was ein hohes Notarkostenrisiko bedeutete, sollte der Deal platzen. Kurz vor dem geplanten Übergabetermin erhielt er die schockierende Nachricht von seiner Volksbank, dass die Finanzierungszusage nicht für den Handel, sondern nur für den Bestand gelte.


In diesem Moment stand Bodczian massiv unter Druck und wollte seine Partner auf keinen Fall enttäuschen. Mit dem Vertrauen seiner Partner auf dem Spiel und ohne die 50.000 Euro, die ein Vermittler verlangte, musste er die Bankensuche selbst in die Hand nehmen. Parallel arbeiteten sie mit einem Mezzanin-Kapitalgeber für Nebenkosten und Renovierungen, während die Bankprüfung sich wochenlang hinzog. Zwei nervenaufreibende Monate später konnte er als Geschäftsführer die Urkunde nachgenehmigen – mit großer Erleichterung.


Diese Erfahrung, so erkennt Bodczian, ist symptomatisch für die gesamte Immobilienfinanzierungsbranche: eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Sowohl Banken als auch Investoren stehen vor erheblichen Herausforderungen, die den Prozess ineffizient machen. Aus Sicht der Banken erschweren fehlende Standardisierung und Datenqualität die Prüfung von Kreditanträgen, was zu einem höheren Bearbeitungsaufwand führt. Viele Kreditinstitute haben zudem mit limitierten Ressourcen zu kämpfen und suchen nach neuen, qualitativen Leads.


Für Immobilieninvestoren ist die Situation nicht weniger frustrierend. Sie müssen die individuellen Strategien und Kreditvergaberichtlinien jeder Bank kennen, was bei sich ständig ändernden Marktbedingungen schwierig ist. Es kostet viel Zeit und Aufwand, die richtigen Finanzierungspartner zu finden und die Unterlagen optimal aufzubereiten. Ein falscher Schritt oder eine Verzögerung kann sogar zum Verlust des gesamten Immobiliengeschäfts führen.


Die Lösung: FinEstHub als Matchmaker für Immobilien-Investments


Hier setzt FinEstHub an. Die Plattform, von André Bodczian auch als das „Tinder des Immobiliensektors“ beschrieben, agiert als eine Art Marktplatz, der Investoren und Banken gezielt zusammenbringt. Das Modell, an dessen Umsetzung Bodczian als Geschäftsführer und Anteilseigner mitwirkt, ist denkbar einfach: Die digitale Plattform übermittelt Finanzierungsanfragen von bonitätsstarken Investoren, die bereits nach den spezifischen Standards der Bank aufbereitet wurden.


FinEstHub versteht sich nicht als Zwischenhändler, sondern als ein intelligenter Mechanismus, der professionelle Investoren mit den passenden Banken verbindet. Die Nutzung ist denkbar einfach: Eine Bank hinterlegt einmalig ihre Kreditstandards. Danach erhält sie Zugang zu hochwertigem Neugeschäft – anonym, qualifiziert und passend zu den eigenen Präferenzen, die eine KI datenbasiert immer weiter optimiert. Die Bank erhält direkten Kundenkontakt, ohne zwischengeschaltete Vermittler. Für gewerbliche Immobilieninvestoren bedeutet dies, dass sie mit nur dem halben Aufwand die richtige Bank für ihr Vorhaben finden.


Die Plattform befindet sich bereits in der ersten Umsetzungsrunde, der öffentliche Start ist für Ende des Jahres geplant. Dennoch nutzen eine Reihe von Volksbanken und Sparkassen die Plattform bereits heute erfolgreich als zusätzlichen Kanal für selektive Finanzierungsanfragen, da sie über FinEstHub Zugang zu hochwertigem Geschäft erhalten – ohne zusätzlichen Vertriebsaufwand und ohne Streuverluste.


Das Geschäftsmodell ist dabei rein erfolgsbasiert. Für Banken ist die Nutzung der Plattform bis zu einem erfolgreichen Abschluss kostenfrei. Erst bei erfolgreicher Vermittlung fällt ein moderates Erfolgshonorar an, das mit maximal einem Prozent des Finanzierungsvolumens deutlich unter den marktüblichen Sätzen liegt. Mit durchschnittlichen Anfragen in Höhe von 1,5 bis 2 Millionen Euro schafft FinEstHub damit für alle Beteiligten eine klare Win-Win-Situation.


Um die Plattform weiterzuentwickeln und weiteres Personal einzustellen, sammelt FinEstHub aktuell eine Million Euro ein. Mit diesem Kapital soll die nächste Phase der Expansion eingeläutet werden.

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